Aufgestapelte Münzen vor Bücherwand

25.07.2015 –Reichtum ist eine Definitionssache. In diesem Artikel schildern wir unsere.

Im Internet schwirren eine Menge Meinungen zum Thema Reichtum umher. Wir haben uns gedacht wir schließen uns mit einigen Gedanken einfach mal an. Wir haben die unten stehenden drei Definitionen dazu aufgestellt. Vorab gesagt gilt aber, wie die meisten Menschen sowieso sagen, dass Reichtum ohne Gesundheit und Glück nichts bringen. Abgesehen davon erleichtert Geld natürlich vieles, man braucht dafür nur die zu Fragen, die keines haben.

Hier also unsere Definitionen von Reichtum. Bei allen unseren Definitionen geht es darum für die voraussichtlich verbleibende Lebensdauer genügend Geld pro Monat zur Verfügung zu haben um "gut" davon leben zu können, ohne dafür Arbeiten zu müssen und ohne auf staatliche Leistungen angewiesen zu sein, auch nicht in der Zukunft. Als Geldwert zum "gut leben" können nehmen wir die Summe von 2.500 Euro pro Monat an.

Natürlich kennt man die eigene, restliche Lebensdauer (glücklicherweise) nicht, sowie auch viele andere Unsicherheitsfaktoren, wie die technologische Entwicklung, Inflation, etc. . Daher handelt es sich nur um sehr einfache, theoretische Überlegungen.

1) Genügend Geld bis ans Lebensende
Unsere "billigste" Definition von Reichtum, bei der am Ende (der eigenen Tage) nichts übrig bleibt.  Es stellt sich natürlich die Frage was ist, sollte das Geld früher zu Ende sein als geplant oder man (zum Glück) länger leben als ursprünglich angenommen. Kurz, es handelt sich um keine Definition auf die man aufbauen sollte. Wir stellen aber trotzdem eine Beispielrechnung an: Bei einer angenommenen restlichen Lebensdauer von 40 Jahren, bzw. 480 Monaten und einer Summe von 2.500 Euro pro Monat würde man knackige 1.2 Mio Euro benötigen um nach dieser Definition reich zu sein. Der Einfachheit halber haben wir bei dieser Definition die Inflation nicht berücksichtigt, da wir einfach Annehmen, dass gilt: Zinsen auf das noch nicht entnommene Kapital=Inflation.

2) Von der Rendite leben
Unsere "mittlere" Defintion von Reichtum. Im Gegensatz zur ersten Definition tastet man das bestehende Vermögen nicht an, sondern lebt von der Rendite/den Zinsen die es abwirft. Somit kann man im Notfall noch auf das Vermögen zugreifen. Diese Art der Reichtumsdefinition ist natürlich stark Schwankungsanfällig, da die durchschnittlich erwartbare Rendite meist vom Zinsniveau abhängt, sowie von anderen Faktoren auch. Bei einer angenommenen Verzinsung von 2% pro Jahr benötigt man also 1.5 Mio Euro um pro Monat 2.500 Euro zur Verfügung zu haben. Der Schönheitsfehler dieser Definition ist natürlich, dass die Inflation das Vermögen über die Jahre real gesehen reduziert und somit auch den realen Wert der 2.500 Euro. Mit anderen Worten, wenn beim Vermögenserhalt die Inflation nicht beachtet wird, hat man über die Zeit gesehen real immer weniger.

3) Das Vermögen erhalten
Unsere Königsklasse der Reichtumsdefinitionen. Hier gilt es nicht nur, wie in der zweiten Definition, das Vermögen zu erhalten, sondern es auch im Gleichklang mit der Inflation zu Vermehren um real keinen Vermögensverlust hinnehmen zu müssen. Dafür muss man eine Rendite erwirtschaften die konstant über der Inflationsrate liegt, wobei diese "Überrendite", die höher als die Inflationsrate ist, entnommen werden kann. Unsere Beispielrechnung lautet: Die geplante Rendite beträgt jährlich 4%, die Inflation 2%. Wie in der zweiten Definition benötigt man also 1.5 Mio Euro für das gute Leben sowie weitere 1.5 Mio für den Vermögenserhalt nach Inflation. In dieser Definition ist die Berücksichtigung der Inflation relativ einfach. Durch die jährliche Steigerung des Vermögens lässt sich jedes Jahr auch mehr entnehmen, wenn Rendite und Inflation als konstant angenommen werden.

Bild: "Contando Dinheiro (8228640)" by Jeff Belmonte from Cuiabá, Brazil - Contando Dinheiro. Licensed under CC BY 2.0 via Wikimedia Commons - Link ; finanzstreber.at Bearbeitung: Design, Größe, Bildausschnitt