Zwei Personen auf der Terasse eines Einfamilienhauses

29.07.2015 – Finanzstreber.at zählt Punkte auf, die beim Bauen beachtet werden sollten.

Bauen möchten viele – am liebsten sofort. Das ist auch verständlich, bietet ein eigenes Haus doch Sicherheit und Geborgenheit für die ganze Familie. Leider gibt es immer wieder Fälle bei denen Häuslebauer sich zu sehr von ihren Träumen leiten lassen und nicht genug auf eine gute Planung achten. Wir von Finanzstreber haben einige Punkte zusammengetragen, die beim Hausbau beachtet werden sollten.

1. Vorplanung: Wichtig ist die genaue Vorplanung des Projekts. Was will man und was benötigt man? Wie groß sollte der Garten sein, wie die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel? Wieviele Zimmer benötigt man? Kinder in Planung? Die wichtigste Frage ist natürlich, mit welchen Kosten muss man für das Haus rechnen, inkl. Grundstück? Um das herauszufinden eignet sich die Einholung von Erstinformationen bei Baumeistern und Bekannten, die vor kurzem erst gebaut haben. Natürlich kann man in der Vorplanungsphase noch nicht auf den Cent genau bestimmen was es kosten wird, aber man sollte zumindest eine gute Vorstellung davon haben.

2. Finanzierung sichern: Die Vorplanung geht Hand in Hand mit der Planung des Budgets. Ein oft "stiefmütterlich" behandelter Punkt, aber von absoluter Wichtigkeit. Manche sind leider der Meinung, dass es sich schon "irgendwie" ausgehen wird - bitte so nicht. Um ein realistisches Budget zu erstellen sollte man zusammenzählen was man an finanziellen Mitteln zur Verfügung hat, sprich Eigenmittel, und was man als Kredit aufnehmen kann/muss. Zur ersten Orientierung empfiehlt es sich mit einem Experten darüber zu sprechen, z.B. einem Bankberater oder aber einfach in unserem Forum nachfragen. Wenn eine Finanzierung der benötigten Geldmitteln realistisch ist beginnt die Angebotseinholung bei Banken. Vor dem Unterschreiben von Kaufverträgen und Auftragsvergaben sollte natürlich die Finanzierung schon fertig abgeklärt sein, man also schon fixe Angebote von Banken eingeholt haben.

3. Grundstück: Wenn Planung und Finanzierung stehen, dann geht es an die Grundstückssuche. Wichtig ist unserer Meinung nach bei diesem Punkt nicht allzu große Kompromisse einzugehen. Lieber etwas sparsamer Bauen und in einigen Jahren dafür Erweitern als ein nicht wirklich geeignetes Grundstück nehmen. Der Grund dafür ist, dass am Grundstück später nichts mehr änderbar ist, mit dem Grundstück muss man leben. Einige wichtige Punkte beim Grundstück sind: Verkehrslärm, Lage im Ort, Infrastruktur, möglichst Eben, Hochwassergefahr, Grundwasser, Ausrichtung (möglichst Süden), Beschattung, Anschlüsse an der Grundstücksgrenze, Grundbuch in Ordnung, niedrige Bauklasse der umliegenden Grundstücke (damit niemand zumindest nach dem jetzigen Stand ein "Hochhaus" in der Umgebung bauen darf).

4. Planung und Umsetzung: Wenn das richtige Grundstück gefunden ist geht es an die tatsächliche Planung und Umsetzung des Hauses. Hier sollte man auf Profis vertrauen, die schon länger im Geschäft sind und auf gelungene Referenzen verweisen können. Es sollte genau der Leistungsumfang besprochen werden und alles schriftlich festgehalten werden. Empfehlenswert ist es auch alle Pläne vor dem Bau von einem Sachverständigen durchsehen zu lassen, damit dieser mögliche Schwachstellen aufdeckt. Wichtig ist mit viel „Hausverstand“ zu planen, also z.B. die Zimmer möglichst sinnvoll anzuordnen. Eigenleistung beim Bau ist prinzipiell möglich, jedoch sollte man nicht vergessen, dass dadurch die Sachmängelhaftung teilweise ausgehebelt werden könnte. Mögliche Bauschäden könnte die Baufirma auf Ihre Eigenleistung schieben. Wichtig ist auf jeden Fall die Kontrolle des Bauprozesses. Auch hier empfiehlt es sich wiederum auf einen Sachverständigen zu setzen. Oft reicht es aus diesem Fotos des Baufortschritts zuzusenden, damit dieser einen Überblick über die Situation hat. Wer an der Kontrolle spart wird zu einem späteren Zeitpunkt womöglich mit massiven Kosten für die Sanierung von Mängeln konfrontiert, während die ausführende Firma bereits in Konkurs ist (da Fehler oft nicht nur auf einer Baustelle gemacht werden). Beachten sollte man auch den Grundsatz nur für erbrachte Leistungen zu bezahlen, alles andere ist „Gottvertauen“.

5. Nach dem Bau ist vor dem Bau: Ein fertiges Haus möchte in Schuss gehalten werden. Man sollte von Anfang an das Eigenheim so planen, dass angedachte Ausbauten möglichst einfach umgesetzt werden können. Außerdem sollten die laufend anfallenden Kosten des Hauses, wie für Energie und Versicherung, realistisch kalkuliert werden um hier nicht in eine Kostenfalle zu geraten.

Natürlich lässt sich unsere Liste noch beliebig ergänzen und verlängern. Wir hoffen aber mit unserer ein wenig geholfen zu haben.

Bild: „KAMPA Fertighaus Linz“ von Josef Haas - Bildarchiv der Kampa GmbH. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - Link ; finanzstreber.at Bearbeitung: Design, Größe, Bildausschnitt